Mordslust im Haus Abendfrieden Auftritt ZUFF 2017

Ratzeputz-Auftritt im Zuff am Samstag, den 20. Mai 2017 (Jürgen Ingenhaag)

Mordslüsternes Altenwohnheim

Die Rheinberger Laientheatergruppe „Ratzeputz“ brachte am vergangenen Samstagnachmittag, den 20. Mai die Kriminalkomödie „Mordslust im Haus Abendfrieden“ zum letzten Mal zur Aufführung. Zuff-Mitarbeiter Frank Haffmanns freute sich über die Vielfalt des angebotenen Kulturprogramms im Haus. So wird hier auch Theater gespielt, denn die Bühne mit Vorhang und auch die Größe des bestuhlten Saals sind dafür ideal.

Nachdem „Ratzeputz“-Mitbegründer Klaus Funke das Publikum begrüßte, zog Susanne Steup als die gealterte Film-Schauspielerin Dörthe Deuringer mit ihrem Rollator durchs Publikum und ließ sich von einem jungen Zuschauer auf die Bühne helfen. Gespannt erwarteten die Mitbewohner des von Hertha Struck (Christiane Nowack) streng geführten Altersheim „Haus Abendfrieden“ die Ankunft der reichen amerikanischen Witwe Patsy Eisenhut (Heike Culemann). Doch es verging nicht viel Zeit, dass sie der schrillen Amerikanerin den Tod wünschen. In eingefrorenen Szenenbildern erfuhr das Publikum, was die „alte Jungfer“ Professor Edelmann (Anja Wienhold) oder die trinkende Frau von Adelsberg (Marlene Voß) von der Neureichen aus Amerika halten. Auch die redselige Bayerin Frau Sommerklein (Elke Abraham) ist eifersüchtig, denn ihr charmanter Herr Klingeisen (Wolfgang Schäfer) hat nur noch Augen für die Neue.

Da der vermeintliche Dichter seine neue Eroberung nicht enttäuschen möchte, bittet er seinen etwas tattrigen Mitbewohner Dr. Pfefferkorn (Jürgen Ingenhaag) um Hilfe. Der ehemalige Chemiker ruiniert durch gelegentliche Explosionen nicht nur das Haus sondern versorgt seine Mitbewohner auch mit helfenden und gefährlichen Drogen, wie jetzt seine Version des potenzfördernden Mittels „Kommflott“. Und so ging es nach der Pause mit dem hinter der Bühne stöhnendem Liebespaar nicht ganz jugendfrei weiter. Den weiblichen Mitbewohnern reicht es endgültig, denn deren Ruhe ist dahin. Als die vom Liebesakt völlig erschöpfte Patsy Eisenhut auf der Couch zusammenbricht, wird sie von allen für tot gehalten, um dann doch wieder aufzuwachen und zu verschwinden.

Der sich mit der Heimleiterin duzende Kommissar Horst Steinwurz (Klaus Funke) soll Licht ins Dunkel bringen. So kann sich jede der hinterhältigen Frauen herausreden bis eben auf Herrn Klingeisen. Der hat Pfefferkorns aggressives Potenzmittel nicht ganz vertragen und ist über Patsy „wie ein wilder Stier“ hergefallen. Zu guter Letzt taucht die  totgeglaubte Patsy auf, schubst ihren Liebhaber Klingeisen beiseite, um sich dem Kommissar an den Hals zu werfen. So ging ein kurzweiliges Nachmittagsstück mit viel Applaus zu Ende und hätte doch mehr Rheinberger Publikum verdient gehabt.